Häufige Fehler von Chirurgen in und ihre Folgen.
Chirurgen leisten täglich wichtige und komplizierte Arbeit, aber leider kommt es auch zu Fehlern, die teils schwerwiegende Folgen für die Patienten haben können. Hier sind einige Beispiele aus der täglichen Praxis als Patientenanwalt:
Verletzungen an Organen:
Darmverletzung: Die Durchtrennung oder Perforation des Darms während einer Operation kann zu einer Bauchfellentzündung führen. Die Folgen sind häufig lebensbedrohlich. Die Behandlung dauert lange und ist unheimlich belastend.
Blutgefäßverletzung:
Arterienverletzung: Eine Verletzung einer Arterie führt stets zu einer starken Blutung, die lebensbedrohlich sein kann.
Venenverletzung: Eine Verletzung einer Vene kann zu einer Thrombose führen, die zu einem Blutgerinnsel und einem Gefäßverschluss führen kann. Verstopf ein solches Blutgerinnsel ein wichtiges Blutgefäß, welches z.B. das Gehirn versorgt, sind die Folgen massiv und können über Lähmungen bis hin zum Tod reichen.
Verletzungen von Nerven:
Nervenquetschung: Durch Druck oder Dehnung kann ein Nerv gequetscht werden, was zu Taubheitsgefühlen, Kribbeln oder Schmerzen führen kann. Solche Verletzungen bilden sich oft zurück, doch manchmal bleiben sie dauerhaft bestehen. Eine sehr belastende Situation für betroffene Patientinnen und Patienten.
Nervendurchtrennung: Ein Nerv kann während einer Operation durchtrennt werden, was zu einem vollständigen Verlust der Funktion in dem vom Nerv versorgten Gebiet führen kann. Wir erleben es z.B. immer wieder, dass Nerven im Bereich des Oberarms durchtrennt werden. Das hat dann eines sog. Fallhand zur Folge – eine extreme Beeinträchtigung, die das Leben grundlegend verändert.
Nervennarbenbildung: Narbengewebe kann einen Nerv einengen und zu Schmerzen oder Funktionsstörungen führen.
Vergessene Gegenstände im Körper:
Tücher oder Tupfer: Diese können im Körper vergessen werden und zu Infektionen oder Entzündungen führen.
Instrumente: In seltenen Fällen werden Instrumente im Körper vergessen, was zu schweren Komplikationen führen kann.
Mit vergessenen Tupfern, Bauchtüchern und ähnlichen Gegenständen befassen wir uns mehrmals pro Jahr. Es handelt sich regelmäßig um vermeidbare Fehler aus dem Bereich des sog. voll beherrschbaren Risikos.
Fehlerhafte Lagerung:
Dekubitus: Durch unzureichende Polsterung kann es zu Druckgeschwüren kommen.
Nervenschäden: Durch falsche Lagerung kann es zu Druck auf Nerven kommen, was zu Taubheitsgefühlen oder Schmerzen führen kann.
Sowohl Druckschäden als auch Nervschäden durch fehlerhafte Lagerung fallen regelmäßig in den voll beherrschbaren Bereich des Krankenhauses und sind vermeidbar.