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Welche Schritte sollten Sie einleiten? Benötigen Sie anwaltliche Unterstützung? Welche Anforderungen müssen erfüllt sein? Wir beantworten alle Ihre Fragen und zeigen Ihnen eine auf Sie zugeschnittene Lösung.
Christoph Mühl
Rechtsanwalt – Arzthaftungsrecht
Fachanwalt für Medizinrecht, Frankfurt
Ein Behandlungsfehler liegt vor, wenn ein Arzt oder sonstiges medizinisches Fachpersonal bei der Behandlung eines Patienten einen Fehler macht, der zu einem Schaden führt. Dieser Fehler kann auf Fahrlässigkeit, mangelnde Sorgfalt oder unzureichende Qualifikation zurückzuführen sein.
Das Bundesgesundheitsministerium bietet ebenfalls einen umfassenden Überblick über Patientenrechte, einschließlich Informationen zu Behandlungsfehlern und möglichen Ansprüchen.
Wenn Sie glauben, dass Sie Opfer eines Behandlungsfehlers geworden sind, sollten Sie zunächst Ihre Patientenakte beschaffen. Anschließend ist es ratsam, einen spezialisierten Rechtsanwalt für Medizinrecht zu kontaktieren. Dieser kann Ihnen helfen, den Verdacht auf einen Behandlungsfehler zu erhärten und die notwendigen Schritte einzuleiten.
Wenn ein Behandlungsfehler vorliegt, haben Sie als Patient Anspruch auf Schadensersatz und Schmerzensgeld. Die Höhe der Entschädigung richtet sich nach dem Ausmaß Ihres Schadens.
Ein grober Behandlungsfehler liegt vor, wenn ein Arzt bei der Behandlung eines Patienten einen schwerwiegenden Fehler macht, der aus objektiver Sicht nicht mehr verständlich erscheint. Dieser Fehler verstößt gegen grundsätzliche, bewährte ärztliche Behandlungsregeln oder gesicherte medizinische Erkenntnisse.
Im Gegensatz zu einem einfachen Behandlungsfehler liegt beim groben Behandlungsfehler eine Beweislastumkehr vor. Das bedeutet, dass der Arzt beweisen muss, dass sein Fehler nicht für die gesundheitlichen Schäden des Patienten verantwortlich ist.
Ein Gericht stellt einen groben Behandlungsfehler auf Grundlage eines medizinischen Gutachtens fest. Dabei werden folgende Punkte berücksichtigt:
Ein Behandlungsfehler kann von jedem Gesundheitsdienstleister begangen werden, der an Ihrer Behandlung beteiligt ist. Dazu zählen
Wenn ein Arzt / Pfleger Leistungen erbracht hat, die nicht mit dem medizinischen Standard übereinstimmen, kann er für die Folgen zur Verantwortung gezogen werden.
Nicht jeder medizinische Misserfolg ist automatisch ein Behandlungsfehler. Selbst wenn eine medizinische Fachkraft mit höchster Kompetenz und Sorgfalt vorgeht, kann manchmal etwas schief laufen.
Um erfolgreich Schadenersatz wegen Behandlungsfehler durchzusetzen, müssen Sie als Patientin / Patient bestimmte Voraussetzungen nachweisen, wie zum Beispiel:
Ein Behandlungsvertrag entsteht, wenn ein Arzt oder eine Klinik Sie als Patienten annimmt und eine Behandlung durchführt oder einen medizinischen Rat anbietet.
Behandlungsfehler können in vielen Formen auftreten. Hier sind einige der häufigsten Arten:
Stellen Sie sich vor, ein Arzt in der Notaufnahme diagnostiziert bei Ihnen Sodbrennen, während ein kompetenter Arzt erkannt hätte, dass Sie einen Herzinfarkt hatten. In diesem Fall könnte die Fehldiagnose als Behandlungsfehler angesehen werden.
Eine verspätete Diagnose (Befunderhebungsfehler) kann für Patienten verheerende Folgen haben, insbesondere bei zeitkritischen Erkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt und aggressiven Krebsarten.
Wenn ein Arzt es versäumt, ein medizinisches Problem zu diagnostizieren, obwohl ein gewissenhafter und kompetenter Arzt das Problem erkannt und bestimmte Maßnahmen ergriffen hätte, kann dieser für Ihre Verluste haftbar gemacht werden.
Bevor Sie behandelt werden, muss der Arzt bzw. die Klinik Ihr Einverständnis einholen. Wenn ein Mitarbeiter des Krankenhauses bzw. der behandelnde Arzt Sie nicht ordnungsgemäß aufklärt und Ihre Zustimmung zur Behandlung einholt, kann dies zu Ansprüchen auf Schadenersatz wegen eines Aufklärungsfehler führen.
Lesen Sie hier, um mehr zum Thema Aufklärungsfehler zu erfahren.
Wenn Ihr Arzt Ihnen beispielsweise bei einer aggressiven Krebserkrankung die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln statt einer Chemotherapie empfiehlt, könnte dies zu einer Klage wegen fehlerhafter Behandlung führen.
Ein Anspruch wegen ärztlicher Behandlungsfehler kann auch dann entstehen, wenn ein Arzt die falschen Medikamente verschreibt oder ein medizinisches Verfahren verpfuscht. Ein Arzt, der inkompetent ist und Sie verletzt, kann für die daraus entstehenden Schäden zur Verantwortung gezogen werden.
Chirurgen verfügen über ein hohes Maß an Ausbildung und können wegen ärztlicher Behandlungsfehler belangt werden, wenn sie während einer Operation vermeidbare Fehler machen. Beispiele für einen chirurgischen Behandlungsfehler können sein:
Chirurgische Eingriffe sind zwar immer mit gewissen Risiken verbunden, doch können schwerwiegende Fehler verheerende Folgen haben und das Leben der Patienten dauerhaft verändern. Wenn einem Chirurgen oder einer anderen medizinischen Fachkraft bei Ihrer Operation ein schwerwiegender Fehler unterlaufen ist, können Ihnen Ansprüche auf Schadensersatz und Schmerzensgeld zustehen.
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